Bericht über meine Hospitation bei den Mossos d’ Esquadra vom 14.02. – 25.02.2022

von Stefanie Stahl, IPA Biberach und einem Vorwort von Helmut Wurster

Im letzten Sommer-Newsletter berichtete ich euch über meine Dankeschön-Aktion bei IPA-Freund*innen in Katalonien, welche nicht unwesentlich daran beteiligt waren, dass die IPA-Freundin und HfPOL BW- Studentin Stefanie Stahl die Genehmigung für die Hospitation bei der katalanischen Regionalpolizei erhalten hatte.

Hier nun der Bericht über ihre Hospitation:

Im Rahmen meines Hauptpraktikums an HfPOL BW erhielt ich die Möglichkeit, zwei Wochen bei der katalanischen Polizei, der Mossos d’esquadra, in Barcelona zu hospitieren.

In Spanien ist die Polizei in drei Verwaltungsebenen aufgeteilt: die nationale, autonome und lokale Ebene. Die nationale Verwaltungsebene unterteilt sich in die Guardia Civil und die Cuerpo Nacional de Policía (CNP). Die Polizei der autonomen Regionen übernehmen teilweise Aufgaben der Guardia Civil und der CNP. Die Mossos d’Esquadra (Mossos) ist die Polizei der autonomen Region Kataloniens.              

Des Weiteren gibt es noch die lokale Polizei, die Guardia Urbana.

Die Mossos ist die älteste Zivilpolizei Europas und hat seit 1994 eine schrittweise Veränderung erfahren. Ziel dieser Veränderung ist es, dass die Mossos die Exekutivgewalt in Katalonien übernehmen. Die Mossos ist mit 17.261 Kräften in den Bereichen Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit, Ermittlungen im Dienst der Strafjustiz, Regelung und Steuerung des Fernverkehrs und als Verwaltungspolizei tätig. Weiterhin obliegen unter anderem die Terrorismusbekämpfung, die Kontrolle der illegalen Immigration und die Überprüfung von Identitätsdokumenten der Zuständigkeit der Guardia Civil und der CNP.

In der ersten Woche meines Praktikums wurden mir die unterschiedlichen Tätigkeiten der Mossos nähergebracht. Hierbei besuchte ich die jeweiligen Arbeitsbereiche und die Verantwortlichen erklärten mir die Zuständigkeiten, zeigten mir die Diensträume und beantworteten meine Fragen. In neun Fachbereiche durfte ich einen Einblick nehmen. Dies waren unter anderem das Führungs-und Lagezentrum, genannt „la Sala“, der Gefangenengewahrsam, „area de custodia de detenidos“, die Verkehrspolizei „Trànsit“, die Bereitschaftspolizei „la Brigada Móvil“, die Hundestaffel „la unidad canina“, die Spezialeinheit „GEI“, das Kommunikationszentrum 112 in Reus und das Ausbildungszentrum – Institut de Seguridad Pública de Cataluna (ISPC).

Das Kommissariat, bei dem ich in der zweiten Woche gearbeitet habe, befindet sich im Distrikt „Eixample“ inmitten von Barcelona. Ich verbrachte einige Tage, mit der Streife, um die tägliche Polizeiarbeit zu erleben. Die anderen Tage arbeitete ich zusammen mit den Fura. Die Gruppe der Fura ist eine zivile Einheit. Deren Hauptaufgabe besteht darin, Taschendiebe, Ladendiebe und Räuber auf frischer Tat zu ertappen oder Personen, die mit einer Täterbeschreibung übereinstimmen, zu suchen und bei festgestelltem Diebesgut vor Ort festzunehmen. 

In diesen zwei Wochen konnte ich den Polizeialltag in einem anderen europäischen Land kennenlernen und hautnah miterleben. Ich habe festgestellt, dass sich grundsätzlich die Polizeiarbeit in Spanien kaum von der in Deutschland unterscheidet.

Es gibt jedoch einige interessante Unterschiede. Das sind nicht nur die persönlichen Nummern der einzelnen Polizisten und die Anwendung von Zahlenkombinationen beim Funken, sondern auch die kürzere Ausbildung von neun Monaten und der andere Aufbau des Führungs– und Lagezentrums.

Außergewöhnlich ist vor allem die Struktur der Polizei in Spanien mit der Unterteilung in die verschiedenen Polizeien und deren Aufgabenbereiche.

Während meines Aufenthalts bei den Mossos unterstützten mich Laia Gaston und Tere Comellas Saqués von der Abteilung der internationalen Zusammenarbeit. Sie organisierten nicht nur den Ablauf meine Hospitation, sie waren auch meine Ansprechpartner vor Ort und begleiteten mich zu den jeweiligen Tätigkeitsbereichen.

Diese Hospitation half mir, meine Wortkenntnisse in Spanisch zu erweitern und zu verbessern, auch gab sie mir einen weitreichenden Einblick in die spanische Polizeiarbeit. Diese war aufgrund der speziellen Stellung Kataloniens und der Aufteilung in die vier verschiedenen, miteinander arbeitenden Polizeien, außergewöhnlich.

Ich bin Helmut Wurster von der IPA Esslingen, der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen und meinen Kollegen von den Mossos für die Möglichkeit der Hospitation und der herzlichen Betreuung während meiner schönen Zeit in Barcelona sehr dankbar.

 

13. Fachtag der IPA-Region Ostschweiz und Fürstentum Liechtenstein mit Esslinger Beteiligung

Nachdem der traditionelle Fachtag in der Polizeischule Amriswil im Kanton Thurgau letztjährig coronabedingt abgesagt worden ist, konnte er in diesem Jahr unter Beachtung entsprechender Corona-Auflagen wieder durchgeführt werden.    

Und so fuhren Mitte November die vier Esslinger IPA-Freunde Anke Lißner, Michael Müller, Erich Stiedl und Helmut Wurster sowie Franco Pitscheider von der IPA-Verbindungsstelle Stuttgart in die Ostschweiz, um an diesem stets kurzweiligen Fachtag teilzunehmen. 

Nach der Begrüßung durch Alexander Hanselmann, den Präsidenten dieser IPA-Region, ging es auch gleich zur Sache. Die 56 Teilnehmer konnten nun Wissenwertes sowohl über synthetische Cannabinoide als auch über die Social Media-Arbeit bei der Polizei erfahren.

Anschließend berichtete ein Einheitsführer der bayerischen Bereitschaftspolizeiabteilung in einem weiteren Referat über den Einsatz am G20-Gipfel im Jahr 2017 in der Freien und Hansestadt Hamburg.

Schließlich war die Veranstaltung nach dem gemeinsamen Mittagessen zu Ende und so konnten die Schwaben wieder ihre dreistündige Heimreise antreten. Der Dank gebührt einmal mehr Alexander Hanselmann und seinem IPA-Team für die hervorragende Organisation dieses Events in solch Corona-Zeiten. Bleibt nur noch anzumerken, dass die Esslinger zum ersten Mal im Jahr 2014 an diesem Fachtag teilgenommen haben. 

Gruppenbild mit Alex, von links: Erich Stiedl, Franco Pitscheider, Helmut Wurster, Alexander Hanselmann, Anke Lißner und Michael Müller.

IPA Esslingen erneut beim Nationalen Kongress vertreten

Vom 21.10. bis 24.10.2021 fand mit coronabedingter Verspätung von über einem Jahr der 22. Nationale Kongress der IPA Deutsche Sektion in der hessischen Bischofsstadt Fulda statt. Von der Verbindungsstelle Esslingen nahmen die drei Delegierten Michaela Malaschitz, Dieter Barth und Helmut Wurster daran teil.

Nach einem Festgottesdienst im Dom zu Fulda ging es in den beiden darauffolgenden Kongresstagen gleich in medias res, wobei zwei Programmpunkte im Mittelpunkt standen.

Zunächst wurde unter reger Beteiligung der Delegierten eine neue Versammlungsordnung der Deutschen Sektion verabschiedet, die ebenfalls für die Arbeit der nachgeordneten Stellen von Bedeutung ist.

Anschließend standen Neuwahlen auf dem Programm.

Nachdem der herausragende Horst Bichl nicht mehr in seinem Amt als Präsident zur Verfügung gestanden hatte, wurde der bisherige Vize Oliver Hoffmann vom LKA BW zum neuen Präsidenten gewählt. Während der weitere Vize Hubert Vitt und Generalsekretär Jürgen Glaub in ihren Ämtern bestätigt wurden, wurden, nachdem sich die weiteren Vorstandsmitglieder nicht mehr zur Wahl gestellt hatten, vier „Neue“ in den Vorstand gewählt. Diese sind Philipp Kurz als Vizepräsident, Vanessa Pasquariello als Generalsekretärin sowie die beiden Neuen vom Ländle, Bärbel Birkhold als Schatzmeisterin Soziales und Alexander Lübeck als Schatzmeister Finanzen. Bleibt nur noch als sehr positiv festzustellen, dass der neue Geschäftsführende Bundesvorstand sich deutlich verjüngt und endlich auch zwei Frauen mit an Bord hat.

Ein Festbankett mit vielen Ehrungen rundete schließlich diese Veranstaltung ab.

 

Der neue GBV, v. l.: Alexander Lübeck, Hubert Vitt, Philipp Kurz, Jürgen Glaub, Vanessa Pasquariello, Bärbel Birkhold und Oliver Hoffmann.

Gruppenbild mit Damen: der alte und neue GBV mit den Delegierten der Landesgruppe BW um Landesgruppenleiter Julian Scholz (5. v. r.).

Und wie immer bei einem solchen Event gab es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten, so u. a. mit Peter Kapitanek, Sekretär der IPA Essen, links und Rainer Wittka, dem Leiter der Verbindungsstelle Essen. Unvergessen die Unterstützung von Rainer und Co. bei der Reise von 63 Esslingern in den Ruhrpott im Jahr 2017.

Als Revanche durften die Schwaben Erich Stiedl und Helmut Wurster die Essener IPA-Gruppe um Rainer im Jahr 2019 durch die Goldene Stadt Prag führen. Eine Bootsfahrt mit den Kormoranen um Jirka Šelemba stand natürlich ebenso auf dem Programm.